Adventzeit mit allen Sinnen erleben

Mit der Familie gemeinsame Zeit verbringen ist kostbar und wird zunehmend zur Herausforderung – besonders in der stressigen Vorweihnachtszeit. Schaltet als Familie mal einen Gang zurück und erlebt den Advent mit allen Sinnen. Anregungen, wie das gelingen kann, findet ihr hier:

So riecht der Advent

Verbinde Deinem Kind die Augen und lass es nacheinander an kleinen Schüsseln riechen. Bei kleineren Kindern sollte man die Düfte vorab gemeinsam riechen und den jeweiligen Namen dazu nennen. Ideal für dieses Spiel sind zum Beispiel Zimt, Anis, Vanille, Nelke, Mandarine, Orange, Weihrauch, Tannenzweige, Teeblätter, Lebkuchen, Kinderpunsch, etc.

Für die größeren Kinder kann man auch ein Geruchsmemory gestalten. In kleinen Dosen werden unterschiedliche Gewürze, Mandarinenschalen, Lebkuchen, Teeblätter oder Zweige gelegt. Zwei Dosen werden immer gleich befüllt. Dann müssen jene Dosen gesucht werden, die zusammenpassen.

Fühl den Advent

Fülle unterschiedliche Gegenstände aus der Weihnachtszeit in kleine Säckchen und lass Dein Kind erfühlen, was sich darin versteckt. Frag Dein Kind auch nach den Eigenschaften des erfühlten Gegenstandes. Greift er sich warm, weich und glatt an oder eher kalt, hart und rau?

Mögliche Gegenstände sind: Holzstern, Tannenzweig, Mandarine, Ausstechform vom Backen, Kerze, kleine Christbaumkugel, Zimtstange, Apfel, etc.

Kekse backen

Beim Keksebacken werden gleich mehrere Sinne angesprochen und miteinander vernetzt. Durch das Zerteilen, Drücken und Rollen des Teiges wird die (Fein)Motorik Deines Kindes gefördert und es erlebt auch, wie viel Kraft es braucht, um den Teig zu ziehen und wie gewünscht zu modellieren.

Das Kind kann den Teig beliebig formen und sich Gedanken machen, wie oft die Ausstechformen verwendet werden können. Kreativität und visuelle Wahrnehmung werden dabei spielerisch angeregt.

Da Keksebacken etwas länger dauert, wird auch die Ausdauer und Konzentration Deines Kindes trainiert.

So schmeckt der Advent

In der Vorweihnachtszeit sind die süßen Verführungen überall. Zuckerstangen, Schokolade, Bratäpfel, Kekse, Weihnachtsstollen, Kinderpunsch und vieles mehr – die Liste ist lang .

Lass Dein Kind mal herausfinden, wie süß eigentlich süß ist? Ist süß immer süß oder gibt es auch hier Unterschiede?

Zucker, Honig, Schokoladesauce, Früchte, Äpfel roh und in gebratener Form, Datteln, geröstete Mandeln, Zuckerwatte, Schaumbecher, Rosinen und zum Vergleich Trauben, etc. werden nacheinander probiert. Je nachdem, was vorher gegessen wurde, schmecken Datteln plötzlich weniger süß oder ein Apfel schmeckt ganz besonders sauer, obwohl er davor noch süß war.

Kreativ durch den Advent

Um die Kreativität, Konzentration und Feinmotorik Deines Kindes zu fördern, gibt es zu Weihnachten zahlreiche Bastelideen, die Spaß machen und Freude bereiten.

Eine Idee ist der kleinste Adventkranz der Welt: Dazu benötigt ihr lediglich einen runden Bierdeckel und 4 Teelichter.

Der Bierdeckel kann beliebig verziert und bemalt werden, danach werden die Teelichter aufgeklebt. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt .

Advent hören

Musik Quiz: spiele bekannte Weihnachtslieder nur ganz kurz ab und lass Dein Kind erraten, um welches Weihnachtslied es sich handelt.

Gemeinsam Lieder singen oder musizieren fördert nicht nur das Rhythmusgefühl der Kinder, auch die Merkfähigkeit und Konzentration wird damit erhöht.

Geschichten erzählen (Mitmach/Bewegungs-Geschichte)

Für Kinder, die sich gerne bewegen und nicht lange still sitzen können, sind Bewegungsgeschichten ideal. Du kannst jede beliebige Weihnachtsgeschichte dazu verwenden. Bestimmt gemeinsam vor dem Lesen der Geschichte, bei welchen Wörtern, sich das Kind bewegen soll und wie.

Beispiele: stapft durch den Schnee (mit großen Schritten durch den Raum gehen), das Christkind (die Arme ausbreiten wie ein Engel), Tannenbaum (ganz still stehen wie ein Baum), Eurer Fantasie sind wieder einmal keine Grenzen gesetzt.

Den Advent sehen

Erkunde gemeinsam mit Deinem Kind die Stadt und achte auf geschmückte Schaufenster und Straßenbeleuchtungen . Wo überall ist der Advent zu sehen? Dabei wird die Achtsamkeit und die visuelle Aufmerksamkeit Deines Kindes spielerisch erhöht. Wenn Du abends nachfragst, was Ihr alles gesehen habt, könnt Ihr auch die Merkfähigkeit trainieren.

Nutzt die Vorweihnachtszeit auch, um gemeinsam Spielsachen auszumisten. Manche Kinder sind von zu vielen Spielsachen um sie herum regelrecht überfordert. Dann ist weniger oft mehr.

Weihnachtskarten oder Gedichte schreiben

Schreiben ist eine besonders kreative Verarbeitung von Wahrnehmung. Also alles, was wir bewusst mit unseren Sinnen erleben: was wir sehen, hören, schmecken oder empfinden. Beim Schreiben entstehen innere Bilder. Dadurch wird das ganzheitliche Denken gefördert und wir werden automatisch kreativer.

Für schreibfaule Kinder eignet sich das Akrostichon sehr gut. Bei diesem Gedicht werden die Buchstaben eines Wortes nicht nebeneinander, sondern untereinander geschrieben. Jeder dieser Buchstaben bildet dann den Anfang eines neuen Wortes oder Satzes.

Alle Jahre wieder

Draußen hört man Lieder

Vielen Menschen Freude geben

Erkennen, was wichtig ist im Leben

Nicht alleine sein in dieser Zeit

Tannenbaum, oh Tannenbaum, wir sind bereit!

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